Eigentlich sollte es heute nach Neapel gehen. In der Nacht habe ich allerdings den Hafenführer Italien eingehend studiert, da mich eine nichtsnutzige Mücke um den Schlaf brachte. Als ich dann alle im Golfo di Napoli befindlichen Häfen kennengelernt hatte und die Mücke endlich erlegt hatte, schlummerte ich noch ein wenig und teilte dann mein Hafenwissen mit Klaus. Der Autor des Hafenführers empfahl nur drei Häfen in der Nähe von Neapel und auch diese sollte man nur anlaufen und auch von Bord gehen, wenn man alles an Bord gut weggeschlossen habe und möglichst auch noch ein wachsamer Stegnachbar ein Auge auf das Schiff habe. So ließen wir nach einem kurzen Einkaufsbummel Neapel im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und steuerten direkt Capri an.
Da es nach Capri nur schlappe 18 sm waren, siegte die Faulheit und wir rollten nur die Genua aus. Bei bis zu 15 kn Wind aus 50-70 Grad kamen wir trotzdem sehr zügig voran. Kurz vor Capri riefen wir dann wie immer den Hafen, um uns anzumelden und nach einem Liegeplatz zu fragen. Leider bekamen wir die ernüchternde Auskunft, dass der Hafen aufgrund einer Regatta komplett ausgebucht sei. So fuhren wir auf die Südseite der Insel, wo in der Seekarte ein Ankerplatz verzeichnet war. Dort liegen wir nun in einer geschützten Bucht, Klaus versucht zum soundsovielten Mal sein Angelglück und ich lese alle Berichte zum erstmaligen Abstieg des HSV aus der Bundesliga! Nun steht auch fest, dass die KSV Holstein die Relegationsspiele gegen den VfL Wolfsburg bestreiten muss – nach Aussage meines Sohnes der vermeintlich leichtere Gegner! Mal abwarten!