Geboren 1963 in Kiel bin ich erst durch Klaus 2009 zum Segeln gekommen. In meinem „ersten“ Leben war ich leidenschaftliche Handballspielerin.
Dass aus mir dann eine leidenschaftliche Seglerin wurde, habe ich vornehmlich Klaus zu verdanken. Er ließ mich Erfahrungen machen und beantwortete geduldig alle meine Fragen.
Nachdem ich mir zu Beginn noch mit Hilfe eines „Vokabelheftes“ Begriffe wie ‚holen, fieren oder Schot‘ nahebringen musste, habe ich mir in den folgenden Jahren reichlich theoretisches Wissen angeeignet und beginnend mit dem Sportbootführerschein über den Sportküstenschifferschein und den Sportseeschifferschein im Januar 2015 tatsächlich die Prüfung zum Sporthochseeschifferschein erfolgreich abgelegt. Zwischendurch habe ich an zwei Sicherheitstrainings teilgenommen, unter anderem, um das für Hochseeregatten erforderliche ISAF-Zertifikat zu erlangen. Auf die Erfahrungen aus diesen Trainings möchte ich nicht mehr verzichten. In voller Segelmontur mit eigener Rettungsweste aus ca. drei Metern Höhe in ein Wellenbad zu springen und dann auch noch in die dort herum schaukelnde Rettungsinsel zu klettern oder verschiedene Arten von Feuer mit entsprechendem Gerät selbständig zu löschen, waren Erlebnisse, die ich nicht vergessen werde. Hier kann ich jedem Segler wirklich nur das vom DSV im Einsatzausbildungszentrum Schiffssicherung der Marine in Neustadt angebotene Seminar empfehlen.
Selbstverständlich gehörten in den langen Wintern auch ein Lehrgang zum Erwerb des LRC und ein von TransOcean veranstaltetes Seminar „Medizin an Bord“ dazu.
Zusätzlich zu den theoretischen Lehrstoffen waren Klaus und ich in jeder Segelsaison von Mitte März bis Mitte November an jedem erdenklichen Wochenende auf dem Wasser. Dadurch sind einige Seemeilen zusammen gekommen, sodass ich mittlerweile auch über reichlich praktische Segelerfahrung verfüge. In den vergangenen sechs Jahren haben Klaus und ich von unserem Heimathafen in Kiel aus beinahe die gesamte dänische Südsee erkundet. Am häufigsten waren wir in Sonderburg, aber auch Kappeln in der Schlei haben wir regelmäßig angelaufen.
Seit der Saison 2011 gehörte ich dann auch zur Regattacrew der Aloha Mare. Da mir das Händchen (und auch das Wissen) für filigrane Segeleinstellung fehlte, übernahm ich mit großer Motivation die Position auf dem Vorschiff. Das war zwar häufig eine sehr schmerzhafte und auch nasse Angelegenheit, doch gerade die körperliche Herausforderung begeisterte mich an dieser Aufgabe. Hier konnte ich kämpfen!
Bis zum Jahr 2014 machten unsere 8-10köpfige Crew, die ausschließlich aus Freizeitseglern bestand, und natürlich auch ich, eine gewaltige Entwicklung durch. Im Laufe des Jahres 2014 konnten wir im Rahmen des Trainings gar nicht genug bekommen von Halsen, Kiwi Drops oder anderen uns vorher nervös machenden Segelmanövern. Fast schlafwandlerisch sicher saß schließlich jeder Handgriff.
Als Höhepunkt und gleichzeitig krönendem Abschluss unseres Regattalebens stand im August 2014 die Teilnahme an der ORC-WM vor Kiel auf dem Programm. Dieses Ereignis bescherte uns den starken dritten Platz in der Silverfleet.
Das Kapitel Regattasegeln haben wir mit diesem beeindruckenden Event und vielen tollen Begegnungen abgeschlossen.
Da Klaus schon im Zeitpunkt unseres Kennenlernens immer mal wieder von seinem Traum sprach, eines Tages die Welt zu umsegeln und aus seinem Traum auch mein Traum wurde, war im Herbst 2014 der Moment gekommen, sich an seine Verwirklichung zu machen.
Im Oktober war auch das jüngste meiner drei Kinder ausgezogen, um im Süden Deutschlands ein Studium zu beginnen, sodass der Zeitpunkt perfekt war.
Im Winter 2014/2015 wurde unser Schiff also vom Regattaschiff zum Langfahrtschiff umgerüstet. Dieses ist jedoch ein ganz eigenes Kapitel, das ihr unter der Rubrik „Logbuch“ nachlesen könnt.