Das einzig Positive von diesem Tag vorweg: wir haben abgelegt!!😀
Der Weg dorthin war jedoch wieder sehr weit und erforderte wieder viel Geduld.
Gegen 9:45 Uhr erschienen zwei Mitarbeiter von ‚Grimaldi‘ mit dem neuen Monitor und untersuchten, wie dieser am vorhandenen Bügel befestigt werden könnte. Anschließend kehrten sie in die Werkstatt zurück, um die notwendigen Arbeiten dort auszuführen. Ich machte mich mit dem Fahrrad auf den Weg zum nahegelegenen Supermarkt, um nochmals unsere Wasservorräte aufzufüllen und auch sonst alles für die Weiterreise zu besorgen. Bei meiner Rückkehr hing ein Mitarbeiter dann im Mast und brachte die neue Radarschüssel an. Es ging also voran!
Die Installation des Monitors ließ dann jedoch bis 15:00 Uhr auf sich warten. Und auch dann lief nicht alles: AIS funktionierte nicht, da offensichtlich das ältere AIS-System an Bord nicht mit dem neuen Plotter kommunizieren konnte. Zunächst sah es so aus, als müssten wir die gesamte Koje mit Fahrrädern und Segeln wieder leer räumen, doch schließlich genügte es, das alte Kabel für den neuen Plotter zu verwenden und -schwupps- wurden alle anderen Schiffe angezeigt! Die Erleichterung war groß und sobald der Chef (er war tatsächlich noch persönlich an Bord erschienen) und sein Mitarbeiter die Aloha Mare um 17:15 Uhr verlassen hatten, legten wir ab! Wir wollten endlich weiter!
Als Ziel hatten wir uns Molfetta herausgesucht, nur ca. 12sm nördlich von Bari. Der Wind blies mit 10-12 kn und wir zogen kurz hinter dem Verkehrstrennungsgebiet die Segel hoch.
Den ersten Dämpfer erhielten wir nur 2 sm nach dem Start. Die Windanzeige (Richtung und Stärke) fiel aus! Klaus tüftelte eine Weile am PC herum, doch es half nichts. Der Wind wurde dann 3 sm weiter auch immer weniger, sodass wir beschlossen, den Motor anzuschmeißen. Beim Eindrehen des Vorsegels passierte es dann! Da die Winsch, über die die Holeleine lief, rumzickte, galt unsere ganze Aufmerksamkeit dieser Aktion. Unbemerkt hatten sich in der Zwischenzeit sowohl Autopilot und auch Kartenplotter verabschiedet😩. Beide Anzeigen waren schwarz und konnten auch nicht wiederbelebt werden! So steuerten wir per Hand und nach den Seekarten auf unseren I-Pads Molfetta an. Es ist wirklich verhext.
Morgen (hoffentlich!!) wird nun Nicolai (von ‚Grimaldi‘) nochmal an Bord kommen und sich des Problems annehmen.
In Molfetta liegen wir nun übrigens in einem reinen Fischereihafen. Die ‚Port Control‘ war mit unserem Erscheinen offenbar etwas überfordert und es dauerte einige Funksprüche, bis uns endlich doch noch ein Liegeplatz direkt an der Pier zugewiesen wurde. Morgen müssen wir aber spätestens um 10:00 Uhr abgelegt haben! Dafür ist dieser Platz kostenlos!
Nachdem die weiß uniformierten Mitarbeiter der Küstenwache unsere Schiffsdokumente in Empfang genommen hatten und uns wirklich sehr freundlich und zuvorkommend begrüßt hatten, empfahlen sie uns noch, gut auf unser Schiff bzw die Dinge an Bord Acht zu geben. Es gäbe leider sehr viele Diebstähle vor Ort! So blieben wir vorsichtshalber an Bord und schlossen auch noch die Außenborder und das Schlauchboot an! Hoffentlich traut sich keiner dieser Langfinger heute Nacht an Bord!