Am Mittwoch ging es früh morgens weiter Richtung Leuca. Der amerikanische Katamaran hatte eine Viertelstunde vor uns abgelegt und sollte den ganzen Tag steuerbord von uns in Sichtweite segeln. Der Tag war segeltechnisch wie gemalt. Zu Beginn blies der Wind noch mit 15-18 kn, die Wellen waren mit bis zu einem Meter Höhe auch ganz beachtlich, im Laufe des Tages schwächten sich diese Umstände ein wenig ab und wir konnten prächtig segeln. Unterwegs backte ich noch Brötchen für den Snack zwischendurch.
Mittendrin tauchte jedoch die Frage auf, warum die Genua (das Vorsegel) nicht so richtig hochgezogen werden konnte, es bildete sich unten immer eine kleine Beule. Der Blick in die Mastspitze brachte auch keinen Aufschluss. Der Versuch, das Vorsegel ein wenig einzurollen, um es anschließend durchzusetzen, scheiterte ebenfalls. Leider weitete sich dieses Problem kurz vor der Ankunft in Leuca noch aus. Die Genua ließ sich nicht mehr komplett einrollen, offenbar hatte sich oben im Mast irgendetwas vertütelt😩. So wickelte ich den Rest des Segels mit der Hand um das Vorstag, sicherte es mit einem Tau und wir kamen sicher in den Hafen. Dort machten wir uns dann direkt an die Reparatur. Klaus (bzw. die Elektrowinsch) zog mich in den Mast, wo ich dem Problem mit dem Taschenmesser zuleibe rückte. Das Genuafall hatte sich aus unerfindlichen Gründen mehrfach um das Vorstag gewickelt und sich durch ein- und ausrollen und hochziehen richtig schön festgesetzt. Ich brauchte eine Weile, um alle Taureste zu entfernen und das Ersatzfall zu befestigen. Als diese Arbeit schließlich erledigt war, duschten wir kurz und machten uns dann auf in den überraschend belebten Ort.
Morgen werden wir hier hoffentlich einen Schiffsausrüster finden, bei dem wir einen neuen Schalter für die Ankerwinsch bekommen. Vor allem an der kroatischen Küste wollen wir hauptsächlich ankern.