In Mali Lošinj angekommen, bunkerten wir erstmal so viel Diesel wie möglich und suchten uns anschließend einen Liegeplatz. Der Hafenmeister sah es offenbar als vorrangige Aufgabe, die Liegegebühr zu kassieren. Von Hilfestellung beim Anlegen konnte keine Rede sein. Was solls, irgendwann waren wir fest, legten unsere neue Gangway aus und beobachteten das Hafenkino.
Zahlreiche weitere Segler, meist Chartercrews, trudelten ein und machten ebenfalls am Steg fest. Nach einer Weile wurde einem Schweizer Schiff der Liegeplatz neben uns zugewiesen. Der Steuermann wirkte kompetent und erfahren, doch Klaus hatte vorsorglich trotzdem einen Fender zur Hand genommen, um auf mögliche Probleme vorbereitet zu sein. Doch es kam schlimmer als gedacht. Das Schweizer Schiff setzte zwar zunächst ordnungsgemäß rückwärts zurück, doch plötzlich schwang das Heck gegen die Windrichtung aus und der Bug mit dem vorne angebrachten Anker schlug gegen unser Schiff – da half auch nicht der dicke, fette Fender. Die Betroffenheit beim Schweizer war groß! Nachdem er sein Schiff im zweiten Anlauf sicher an den Steg manövriert hatte, begutachteten wir den Schaden. An unserem Bug war ein 2€-großes Loch in der Außenhaut, durch das das darunter liegende Gewebe sichtbar und leicht beschädigt war. Schnell waren Visitenkarten ausgetauscht und wir dichteten den Schaden mit einer Spezialfolie provisorisch ab. Die Reparatur soll dann im Winterlager erfolgen.
Es wird nie langweilig!
Abends aßen wir dann in dem Restaurant, das uns aus dem vergangenen Jahr noch in sehr guter Erinnerung war. Insbesondere das Dessert – Feigen mit Frischkäse und Honig an Schokoladensoße – genossen wir.
Morgen planen wir einen weiteren Schlag Richtung Süden, allerdings machen wir um Zadar einen großen Bogen, dieser Ort war uns als eher ungastlich in Erinnerung.