Nachdem ich Ende März mit meiner Tochter und ihrem Freund für eine Woche in Olbia war und wir die Aloha Mare mehr oder weniger als Hotel genutzt hatten, ging es am Sonntag, 29.4. gemeinsam mit Klaus wieder gen Süden. Zunächst begleitete uns Herr Hoeppli, ein Schiffselektroniker, der die Aloha Mare auch vor dem Start vor drei Jahren fahrtensegelfit gemacht hatte und nun einige Probleme, die im vergangenen Jahr aufgetreten waren, beheben sollte.
Wider Erwarten waren die einzelnen Baustellen kleiner als gedacht, und am Montagmittag war seine Arbeit bereits getan. Das Windrad lud wieder brav die Batterien, die Solarpaneele waren durchgemessen und die Anzeigen von Diesel- und Frischwassertanks waren endlich korrekt eingestellt.
Nun hätten wir also am heutigen Dienstag frohen Mutes aufbrechen können, doch die Wettervorhersagen behielten Recht und es regnete seit 3 Uhr in der Nacht ununterbrochen. Irgendwie sind wir in den vergangenen drei Jahren schon ein wenig zu Schönwetterseglern geworden, sodass wir beschlossen, diesen Tag mit Lesen, Schlafen, Essen etc. zu verbringen. Zwischendurch reichte es immerhin dazu, beide Reffleinen auszutauschen. Aber es war schon sehr ungemütlich, im Regen an Deck zu hantieren.
Ansonsten hatte die Aloha Mare das Winterlager auf Sardinien sehr gut überstanden. Es waren keine unvorhergehenen Schäden aufgetreten und während unserer Abwesenheit hatte sich eine benachbarte Werft um die Reinigung des Unterwasserschiffs und die Erneuerung des Antifoulings gekümmert. Alles hatte zuverlässig und pünktlich geklappt.
In diesem Jahr sieht unser Plan im Moment so aus, dass wir uns zunächst auf den Weg Richtung italienisches Festland machen. Neapel, Capri, Stromboli heißen die nächsten Ziele. Anschließend soll es durch die Straße von Messina Richtung Adria gehen. Ob die Zeit ausreicht, Venedig zu erreichen, werden wir sehen. Die Erfahrung der letzten drei Jahre zeigt, dass wir meist länger als gedacht brauchen. Es gibt zu viele Plätze, die zum Verweilen einladen! Aber schließlich ist der Weg das Ziel und hetzen müssen wir auf gar keinen Fall!