Nettuno gefiel uns jetzt nicht so besonders, wobei wir nach der Aussage eines benachbarten deutschen Seglers wohl nur die falsche Ecke des Ortes erwischt hatten. Die abendliche Pizza in einem Hafenimbiss war schauerlich und wir haben uns geschworen, nie wieder wegen unserer Trägheit einen Fuß in einen Hafenimbiss zu setzen.
Auf der gestrigen Etappe nach Nettuno hatten wir übrigens vorübergehend einen kleinen gefiederten Gast an Bord. Der flog selbst dann nicht davon, als Klaus ihn mit einem Brötchenrest anstupste. Vermutlich war er so schlapp, dass ihn nichts schrecken konnte. Als wir in den Hafen einliefen, war er an Bord allerdings nicht mehr zu finden. Hoffentlich hat er das rettende Festland unbeschadet erreicht.
Am Mittwoch ging es also weiter zu den Pontinischen Inseln. Ponza, die nordwestlich gelegene Hauptinsel, war unser Ziel. Der Wind spielte leider nicht mit, sodass wir die gesamte Zeit unter Motor fuhren. Kurz vor dem Ziel rollte Klaus dann doch noch die Genua aus, er wollte eine kleine Privatregatta gegen einen vor uns fahrenden Segler gern gewinnen!
Die Bucht von Ponza bot nur wenig Möglichkeiten, an einem Steg anzulegen. Die Wassertiefe sollte bei ca. 2,00 bis 2,50 m liegen. Ein freundlich winkender Marinero versicherte uns jedoch, dass an dem angewiesenen Stegplatz die Wassertiefe 2,50m betragen würde. So legten wir an, bekamen noch eine komfortable Ein- und Ausstieghilfe vor den Bug geschoben und durften dann 80,00€ (!) für eine Nacht berappen. Das war eindeutig ein Spitzenpreis, der unserer Meinung nach aber durch keinen Service gerechtfertigt war. Wir blieben trotzdem, suchten uns das beste Restaurant am Platz und genossen ein ausgezeichnetes Abendessen.
Das Örtchen selbst gefiel uns sehr. Direkt am Hafen entlang vor zahlreichen Fischerbooten führte eine einspurige Straße entlang, die zur Landseite hin von den verschiedensten kleinen Läden gesäumt wurde. Dort fand man Friseur, Tauchschule, Gemüsehändler, Andenkenshop und Fischhändler, irgendwie wurden wir an Helgoland mit seinen Hummerbuden erinnert.
Zurück auf der Aloha Mare bemerkten wir dann, dass die Wassertiefe wohl doch nicht ganz den versprochenen 2,50m entsprach, der Kiel setzte immer mal leicht auf. Wir gaben ein wenig Landleine und gingen dennoch beruhigt schlafen, schließlich war unter uns reiner Sandboden.