Die Marina in Punat auf Krk war riesengroß. Es gab offenbar viele Dauerliegeplätze und einen mindestens genauso großen Bereich für Charteryachten. Am vorletzten Steg wurde uns ein Liegeplatz zugewiesen. In dem Bereich war am Sonntagabend nicht viel los, da die Charteryachten alle unterwegs waren. Am Montag versuchte Klaus dann, einen Techniker an Bord zu bekommen. Leider erfolgte weder der versprochenen Rückruf noch tauchte irgendjemand an Bord auf. So verbrachten wir den Tag mit Schlauchbootfahren, Baden und Einkaufen.
Abends auf dem Weg zum Restaurant quatschten wir dann einfach einen pfiffig wirkenden Typen an, der aus einer der zahlreichen Charteragenturen herauskam und fragten, ob er eine Idee habe, wer uns mit Ankerwinschproblemen behilflich sein könnte. Wenn es nicht schon fast dunkel gewesen wäre, hätte der sich am liebsten sofort selbst an die Arbeit gemacht, doch wir verabredeten uns für den kommenden Morgen um 8:00 Uhr. Am Dienstagmorgen stiefelte Klaus also zum Charterbüro, um den Mechaniker abzuholen, doch die beiden verpassten sich knapp. Durch Zufall war auf dem Nachbarboot gerade ein Techniker tätig, der auf Klaus Nachfrage sofort zu uns an Bord kam, die Ankerwinsch in Augenschein nahm und eine Lösung parat hatte. Die Winsch selbst konnten wir behalten, nur den darunter liegenden Motor tauschte er aus. Zusätzlich bekam ich noch zwei Schalter an Deck, mit denen ich die Ankerwinsch auch mit dem Fuß betätigen könnte.
Klaus und ich zerlegten in der Zwischenzeit erneut beide Genuawinschen, um dem Problem womöglich doch noch auf die Spur zu kommen oder zumindest die defekte Winsch ausbauen und mit nach Kiel nehmen zu können – doch wir scheiterten kläglich! Es lagen zwar allerlei Schrauben, Muttern, Scheiben und Zahnräder im Cockpit, doch der entscheidende letzte Schritt zum Ausbau des Motors wollte nicht gelingen. Da auch der Ankerwinschmechaniker keine Idee hatte (und er war ja schließlich ein Fachmann), fühlten wir uns nicht ganz so schlecht und mussten akzeptieren, dass die Winschreparatur irgendwann durch einen ‚Andersen‘-Fachmann direkt an Bord ausgeführt werden müsste.
Glücklich über die wieder einsatzbereite Ankerwinsch machten wir uns dann gleich am Dienstagnachmittag auf den Weg in eine Ankerbucht. In Vela Jana, knappe 10 sm nördlich von Punat, wurden wir fündig. Der Anker fiel, schnell waren die Badesachen angezogen und wir genossen die Erfrischung. Da die Bucht jedoch weder ein Restaurant noch einen naheliegenden Ort zu bieten hatte, wurde nach einer Stunde entschieden, den Anker doch wieder zu lichten und zurück nach Krk, dem Hauptort der Insel zu fahren. Dort bot sich dann deutlich mehr Infrastruktur! Wir fanden zahlreiche Restaurants, Andenkenläden und eine riesige Touristenmenge vor, nachdem wir längsseits an der Hafenpier festgemacht hatten.
Am Mittwochmorgen war noch Zeit für einen kleinen Spaziergang durch Krk, bei dem diese Fotos entstanden.