Am 24. Juli waren wir zurück! Da die Aloha Mare noch in der Werft war, übernachteten wir eine Nacht im nahegelegenen Hotel und standen am Dienstag um 9:00 Uhr bei Werft vor der Tür, schließlich hatten wir für den Vormittag den Sliptermin. Die e-mail von 8:40 Uhr hatten wir da noch nicht gelesen….
Uns wurde mitgeteilt, dass noch kleine Restarbeiten an der Badeleiter erforderlich waren und ob 13:00 Uhr ok sei! Da wir keine Wahl hatten, verkrümelten wir uns in die nahegelegenen Cafés und Boutiquen und malten uns schon aus, wie wir noch eine weitere Nacht im Hotel bleiben müssten.
Doch entgegen aller Schwarzmalerei strahlte uns die ‚Managerin‘ um 13:00 Uhr an und verkündete: „Everything ready!“ Sie entschuldigte sich wortreich für die Verzögerung und wir hatten nichts Eiligeres zu tun, als an Bord zu gehen und an dem zugewiesenen Liegeplatz festzumachen. Das Slippen hatte problemlos geklappt.
Nun ‚untersuchten‘ wir natürlich zunächst einmal die vorgenommenen Reparaturen.
Die Diesel- und Wassertankanzeige war ausgewechselt worden und nach einigen Neustarts und Einstellungen im Menü scheint sie zu funktionieren – hoffentlich!
Die Batteriestandsanzeige vermeldete absolute Leere, doch nachdem wir ein Landkabel gelegt hatten, luden die Batterien nur sehr zögerlich. Das Windrad und auch die Solarpaneele luden die Batterie überhaupt nicht🤔. Sehr merkwürdig! Irgendwann sprang jedoch die Anzeige auf ‚voll‘ um und so wäre dann auch das Nichtladen durch Windrad und Solarpaneele zu erklären, voll ist voll! Hier hegen wir also die Hoffnung, dass alles gut ist.
Die Badeleiter lässt sich ausklappen, die Schäden in Gelcoat und Holz sind ausgebessert. Das Heck ist poliert und glänzt in der Sonne. Ob wir durch feine Risse immer noch Wasser ins Schiff bekommen, werden erst die nächsten Tage zeigen, wenn es wieder aufs Meer geht.
So scheint auf dem Schiff also weitestgehend alles zu funktionieren. Am Dienstagnachmittag schrubbten wir dann noch den Dreck vom Schiff, schlugen die Segel an und verstauten alles wieder dort, wo es hingehörte.
Am Mittwoch pumpten wir dann das Schlauchboot auf und hängten es ans Heck, bevor wir uns auf den Weg zum Papst machten (Fotos auch in der Galerie)
Von Deutschland aus hatten wir Tickets für eine 3stündige deutschsprachige Führung gebucht und kamen gerade pünktlich, um unsere Ohrstöpsel und Empfangsgeräte zu erhalten, die uns mit Marilena verbanden, unserer pausenlos redenden Reiseführerin. Sie hatte Archäologie und Kunstgeschichte studiert, war 62 Jahre alt und hatte merklich Spaß an ihrem Job. Zu jeder Statue, jedem Gemälde und jedem Wandteppich konnte sie eine Geschichte erzählen und die dazugehörigen Jahreszahlen hatte sie auch parat. Wir begannen die Führung in einem Innenhof vor den Fotos aus dem Inneren der Sixtinischen Kapelle, da im Inneren Reden und auch Fotografieren verboten waren. Dann schleuste Marilena uns durch drei Museen (Candelaber-, Wandteppich- und Landkartenmuseum), immer darauf bedacht, uns einen perfekten Platz in der ersten Reihe zu ergattern.
Anschließend ging es dann im Laufschritt in die Sixtinische Kapelle (‚Schnell, schnell, sonst wird der Zugang geschlossen‘). Von Stille war nicht viel zu spüren, an das Redeverbot hielten sich die wenigsten. Die Wachen forderten immer mal wieder zur Ruhe auf, es gab sogar Lautsprecherdurchsagen, aber die verfehlten ihre Wirkung. Wir konnten jetzt trotzdem all die Details bestaunen, auf die uns Marilene an der Fotowand hingewiesen hatte – der kleine Teufel auf der Schulter des Judas beim letzten Abendmahl oder der nackte Hintern Gottes, als dieser in der Schöpfungsgeschichte die Erde schuf.
Zum krönenden Abschluss ging es dann in den Petersdom, die weltweit größte Kirche. Von andächtiger Stille war leider auch hier nichts zu merken. Der Bau selbst, die Kuppel und auch die einbalsamierten Päpste in ihren Sarkophagen aus Glas beeindruckten jedoch.
Alles in allem hat sich dieser Besuch im Vatikan wirklich gelohnt, nach den mehr als drei Stunden waren wir aber doch ganz schön kaputt und freuten uns auf die Rückkehr an Bord.
Am Donnerstag war eigentlich unser Segelstart geplant, doch die Bilge- und die Duschpumpe machten uns einen Strich durch die Rechnung. Erfreulicherweise gab es genau die benötigte Bilgepumpe beim hiesigen Schiffsausrüster, und während Klaus diese austauschte, baute ich das Bimini an. Das werden wir die nächsten Wochen sicher brauchen. Nach dem erfokgreichen Pumpentausch schrubbte ich gleich noch die Bilge, war ja ein Abwasch! Die Duschpumpe erwies sich als hartnäckiger. Zwar ist offenbar die Pumpe selbst intakt, der Durchfluss scheint das Problem. So gönnte Klaus dem System mehrere Fuhren Abflussfrei und wir haben die Hoffnung, dass diese Maßnahmen Erfolg bringen, mal abwarten. Am Donnerstagnachmittag erledigten wir dann auch noch den nötigsten Einkauf in einem kleinen Supermarkt mit sehr eingeschränktem Angebot.
Morgen soll es aber nun wirklich losgehen, Ziel soll dann Korsika sein.